Traumcamper für das Vollzeit-Vanlife – Tour durch unseren selbst-ausgebauten Fiat Ducato L4H2

Wir leben unseren Traum; mit unserem Campervan Wigwam Europas Vielfalt – Berge, Strände und Menschen – erleben. Nun geben wir voller Stolz Einblick in unser perfektes Zuhause auf vier Rädern.

Ein fertiges Wohnmobil, welches unseren Wünschen gerecht geworden wäre, hätten wir uns nie leisten können. Die einzige Möglichkeit: Van kaufen und zum Wohnmobil ausbauen. Vor mittlerweile sechs Monaten sind wir ins Wohnmobil gezogen und grinsen immer noch über beide Ohren und sind gleichzeitig stolz wie Bolle, wenn wir daran denken, dass wir das alles gebaut haben. Wir kennen jede Schraube, jeden Zentimeter Isolation und erinnern uns gerne an die extrem aufregende Zeit des Ausbaus.

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Diese 6 Dinge machen unseren selbst-ausgebauten Fiat Ducato zum Traumcamper für das Vollzeit-Vanlife.

Wir lieben jedes Detail und können uns nicht vorstellen in einem anderen, gar in einem nicht-selbst-ausgebauten Wohnmobil zu leben.

-> Schau dir die Liste aller verbauten Teile an.

 

1. Praktisches und wohnliches Raumkonzept

Wir sind sehr aktive Menschen, hassen aber unnötige Arbeit. So haben wir uns beim Raumkonzept für maximale Bewegungsfreiheit im Wohnmobil entschieden und bisher in all der Zeit auf der Reise, selbst bei vielen aufeinanderfolgenden Regentagen oder in der Corona-Isolation nie eingeengt gefühlt. Die Stehhöhe genießen wir sehr. Auch die Anordnung des Einbaus, welches das einfache Ein- und Aussteigen ermöglicht, ohne sich an etwas vorbeiquetschen zu müssen, bietet auf dem Boden sogar Platz, für ein paar Dehnübungen vor dem Kamin.

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Ganz ohne Umbauen können wir auf dem 1.6 m x 1.95 m Bett schlafen und aufrecht sitzen. Die zwei breiten Sitze mit dem beweglichen Tisch sorgen zudem für viele Positionen, um bequem arbeiten, lesen, zeichnen, spielen und Touren planen zu können. Die Stufe unter den Füßen sorgt für eine optimale Sitzhöhe, wenn wir nicht gerade im Schneidersitz verweilen wollen.

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[column]Trotz des großzügigen Raumkonzepts, haben wir erstaunlich viel Platz zum Verstauen, von allem was wir auf unserer Europareise brauchen. Es ist unbezahlbar, dass dabei alles Wichtige von innen zugänglich ist und die zahlreichen Ablagemöglichkeiten über der Fahrerkabine, im Regal, in den Küchenschränken, im langen, durchgehenden Hängeschrank, neben Klo und in der riesigen Heckgarage ermöglichen eine gute Sortierung des ganzen Geraffels. Die große Heckgarage ist zugegebenermaßen voll bis unters Bett mit Sportequipment, Werkzeug und Essen.[/column]
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2. Gemütliches, warmes und helles Design

Über Design lässt sich bekanntlich streiten, doch wir waren uns sofort einig: Wir wollen den Widerspruch und müssen eine Lösung finden, ihn umzusetzen. Man muss sich ja wohlfühlen. So war unser Anspruch an das Raumdesign, nichts geringeres als die Kombination der urigen Gemütlichkeit einer Berghütte mit dunklem Holz und gleichzeitig viel Helligkeit und Leben. Holz hat nicht nur einen warmen Gripp, es strahlt auch warm im Vergleich zu vielen anderen Materialen. So haben wir Holz mit starker Maserung dunkel lasiert und daraus sämtliche Wandverkleidungen, die Hängeschrankklappen und die waagerechten Flächen der Küche, des Tisches, der Sitze und des Schuhschranks / Holzlagers gefertigt und den Boden in einer ähnlichen Optik gewählt. Der gemütliche und kuschelige Effekt wird durch den dunklen KFZ-Filz verstärkt.

Die hölzernen Wandverkleidungen sind bewusst soweit zurückversetzt, wie es die Isolation zulässt. Das schafft nicht nur Platz, bspw. für eine fast 2 m Matratze quer, es erzeugt gemeinsam mit den vielen Fenstern auch ein offenes Wohngefühl. Das viele Licht genießen wir sehr. Manchmal wissen wir nicht was mit mehr lieben, die Dachluken zum Sterne und Sternschnuppen gucken oder unser fast 180 Grad Panorama durch die zwei Seitenfenster, die Fahrer- und Beifahrer- sowie die Frontscheibe. Jeder, der eine Schiebetür nicht verbaut hat, kennt auch den unvergleichlichen Blick in die Natur.

Dieser Effekt wird durch das weiß lackierte Holz und das viele Licht im Innenraum verstärkt. Als Farbtupfer musste Joes Lieblingsfarbe her. Gibt es eine fröhlichere, wohltuendere und lebendigere Farbe, als die Farbe Grün? Da unsere Trinkflasche, die Teller und andere Dinge schon grün sind, haben wir es beim grünen Wärme-/Kälteschutzvorhang zur Fahrerkabine, dem grünen Teppich und der grünen Ablage unter unserem Kleiderschrank belassen.

So schaffen wir urige Gemütlichkeit mit viel Licht und Leben im Wohnmobil.

 

3. Wohlfühl-Temperatur bei -20°C bis +40°C Außentemperatur

Bei den Temperatur-Vorlieben, könnten wir verschiedener nicht sein. Nina zieht es in die Sonne, Joe hingegen in Eis und Schnee. Also muss Wigwam unser Wohnmobil das gesamte Spektrum abdecken.

Unseren Campervan haben wir nach dem Alubutyl großteils mit 2.5 cm dickem Armaflex und an wenigen Stellen mit 9.0 cm dünnem Armaflex verkleidet. Wir spüren den Effekt stark; das Wohnmobil kühlt an kalten Tagen deutlich langsamer aus und heizt sich an heißen Tagen deutlich langsamer auf. Der Kälte-/Wärmeschutzvorhang und die Thermomatten für die Fahrerhausschreiben komplettieren das Gesamtkonzept.

Aktive Wärmequellen haben wir gleich zwei verbaut, denn auch mit der besten Dämmung ist es ohne Wärmequelle irgendwann kalt. Welche Wärmequelle wir wählen, hängt von unserer Tagesplanung ab.

Haben wir Zeit, kommt der geniale Holzofen zum Einsatz. Es gibt keine tollere Wärme, als die vom Feuer. Die Lagerfeuerromantik gibt es dann gratis oben drauf. Haben wir es eilig, schmeißen wir schnell die Diesel-Standheizung an. Für exzellente Belüftung sorgen unsere 2 Dachluken und 2 Aufstellfenster sowie ein vielerorts einsetzbarer Ventilator.

-> Holzofen im Wohnmobil

 

4. Autarkie bzgl. Strom, Heizen und Kochen

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[column]Da wir so gut wie immer freistehen, haben wir keinen Anschluss für Landstrom, aber in unserer heutigen Zeit geht nichts mehr ohne Strom. Und auch wir können nicht ohne Internet im Wohnmobil, Kamera-Akkus, Laptops, Smartphones, Radio, tragbares Ambient-Light und anderer Elektronik-Schnickschnack. Zudem wollen Standheizung, Kühlschrank und Wasserhahn Strom und selbstverständlich wollen wir auch nicht im Dunkeln sitzen.[/column]
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So versorgen uns für die Strom-Autarkie zuverlässig 2 Solarpanele mit insgesamt 200 Wp, eine 230 Ah AGM Batterie, ein 1500 W Spannungswandler sowie diverse 220 V, 12 V und 5V (für USB) Buchsen mit genügend Strom. Das ist für unseren Lebensstil, der viel draußen stattfindet aber dennoch zum Arbeiten und für unseren Blog viel Zeit am Rechner bedeutet im Winter im Süden und im Sommer im Norden Europas vollkommen ausreichend.

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[column]Für Autarkie zum Kochen und Heizen sorgt unser Holzofen, der uns sowohl wohlige Wärme beschert, als auch gut zum Kochen ist. Auch hier haben wir für Zeiten, in denen ein Holzofen das Wohnmobil zu sehr aufheizt oder zu viel Zeit in Anspruch nehmen würde einen Gasherd, der mit einer 6 kg Propangas versorgt wird. Zum Heizen bedient sich zusätzlich die Standheizung direkt am Dieseltank unseres Wohnmobils.[/column]
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So können wir vollkommen autark unterwegs sein.

-> Internet & WLAN im Wohnmobil

 

5. 4 Zimmer, Küche, Bad, Keller auf 8 qm

Wir haben es geschafft unser perfektes Tiny-House auf Rädern zu bauen. Darin befindet sich unser gemütliches Schlafzimmer mit großem 1.6 m x 1.95 m Bett und Kleiderschrank, sowie ein Nachttisch als Ablage für die Bettlektüre. Das Wohnzimmer eignet sich perfekt um abends nach einer Tour zusammenzusitzen und bei einem Glas Wein und Brettspielen den Tag ausklingen zu lassen. Der Platz auf dem Boden zum Dehnen wird ebenfalls häufig genutzt, wenn es draußen zu nass ist. Auch das Home-Office / Büro ist mit an Bord. Dort können wir beide gleichzeitig arbeiten oder Bilder bearbeiten und unseren Blog füttern. Als luxuriöses Accessoire haben wir uns ein Kaminzimmer gegönnt. Es hat uns schon so viele Male tolle Abende beschert und durch kalte, nasse Tage gerettet. Dabei ist die Unterkonstruktion unseres Holzofens als Schuhschrank oder Holzlager multifunktional einsetzbar.

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[column]Neben all den Wohnräumen dürfen natürlich auch die Zweckräume nicht fehlen. So gerne und viel wir kochen, ist die Küche aber eigentlich auch als Wohnraum einzuordnen und zeigt sich in Vollausstattung mit Kühlschrank, Gasherd und Fließend-Wasser. Das Bad besticht schließlich mit der modernen, selbstgebauten Trockentrenntoilette aka TTT einem Waschbecken und dem unverzichtbaren Badschrank.[/column]
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-> Unser Gaskasten, Gasflasche füllen und kochen mit Gas

 

6. Verhältnismäßig-, Langlebigkeit und Sicherheit

Bei all den tollen Dinge, die man in einen Van einbauen kann, wenn man ihn zum Wohnmobil aus- oder umbaut, muss man vor allem auf den Geldbeutel und auch das Fahrzeuggewicht achten. Was bringt ein Luxuscamper, wenn nach der Van-conversion kein Geld mehr für den Urlaub vorhanden ist? Und was bringt ein All-you-can-do Ausbau, wenn schon eine Unterhose für die Reise das zulässige Gesamtgewicht des Fahrzeugs sprengt?

Falls man billig kauft, kauft man zweimal. Also haben wir lieber preiswert und verhältnismäßig gekauft und alle eingebauten Teile für unsere Bedürfnisse abgewogen. Auf Luxus haben wir großteils verzichtet – ok ein Holzofen ist schon Luxus, aber einer, den wir uns nicht nehmen lassen wollten.

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[column]Beim Gewicht des Campervans vor und nach dem Ausbau haben wir viel gezittert. Schließlich mussten wir uns aber loben. Als unser Wohnmobil noch ein Transporter war, betrug das Leergewicht 2275 kg. Nach unserem durchdachten und stabilen Ausbau beträgt das neue Leergewicht 2750 kg und verdient das Prädikat ‚Leichtgewicht‘. Da wir beim Kauf auf das zulässige Gesamtgewicht von 3500 kg bestanden, haben wir genügend Luft für Wasser, Lebensmittel, Klamotten, unser Sportequipment und was man sonst noch so alles mit auf eine einjährige Europareise nimmt.[/column]
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Da wir viel über Einbrüche in Campervans aus allen Teilen Europas gehört haben, haben wir uns zum Thema Sicherheit ein paar Gedanken gemacht. So haben wir Sicherungen für die Aufstellfenster gekauft, aber sämtliche Sicherungen für die Fahrer- und Beifahrertür, für die Schiebetür und für die Hecktüren mit ein paar wenigen Euro und einigen Grübelstunden selbst umgesetzt. So kommt keiner so schnell rein, wir aber im Notfall schnell raus. Klar kann man sich bis unter die Zähne mit Security-Raffinessen bewaffnen, doch auch hier gilt für uns wieder das Prinzip der Verhältnismäßigkeit – wir fühlen uns sicher.

 

Wie hat dir die Tour durch unser Zuhause gefallen? Konnten wir dich inspirieren? 🙂

Lies weiter alles zu unserem Projekt „Van-Conversion“ und unserer „Europareise„.