Motivation: Europareise und die Suche nach unserem nachhaltigen Lebensentwurf

„In einem seiner düsteren Momente sagte Pascal, das ganze Unglück des Menschen rühre von einer einzigen Ursache her: seiner Unfähigkeit, ruhig in einem Zimmer zu bleiben. Ablenkung, Zerstreuung, Phantasie. Neue Moden, neue Speisen, neue Lieben und neue Landschaften. Wir brauchen sie wie die Luft, die wir atmen. Ohne Veränderung verkümmern unser Hirn und unser Körper. Der Mensch, der ruhig in einem verdunkelten Zimmer sitzt, hat die besten Aussichten, von Halluzinationen und Selbstbeobachtung gequält zu werden und dem Wahnsinn anheimzufallen.“ Bruce Chatwin.

Bringt Bruce Chatwin nicht den Ursprung all unserer Sehnsüchte, Freuden, Zweifeln und Hoffnungen auf den Punkt? Die Welt dreht sich, die Natur wandelt sich seit vielen Jahrhunderten, warum sollen ausgerechnet wir sitzen bleiben? Sind es nicht unsere eignen Unternehmungen und aktiven Erlebnisse, die bleibende Erinnerungen und wundervolle Erfahrungen erschaffen? Unser Bruce Chatwin-Moment offenbarte sich mit dem Sprung in einen eiskalten Gebirgsbach auf unserer ersten Trekking- Tour durch Skandinavien. Wir werden das Gefühl sich etwas zu trauen, daran zu wachsen und neue Wege zu erleben, nie mehr vergessen.

Die Europareise ist ein Experiment für unser zukünftiges Leben

Was hat das alles nun mit unserer Europareise zu tun? Warum haben wir unsere eigentlich sehr guten Jobs teilweise auf Eis gelegt, lassen unsere Wohnung, unseren Hausrat, unser gewohntes Umfeld und unsere Freunde zurück? Warum wollen wir einen Kastenwagen zum Camper Van ausbauen und damit ein Jahr durch Europa reisen?

Es gibt etliche Lebensentwürfe. Wir sind unserem idealen Lebensentwurf sehr nahe, fühlen uns aber noch nicht ganz angekommen. Daher machen wir dieses Experiment und begeben uns auf die Suche nach einem nachhaltigen Lebensentwurf.

Sicher finden wir auf unserer Reise Antworten auf ein paar für uns wichtige Fragen: Wenn wir die Freiheit haben, wie selbstbestimmt können wir leben? Wenn wir die Freiheit haben, wie aktiv sind wir und was macht uns wirklich zufrieden? Wie sehr sehnen wir uns nach „zuhause“, einem Ort, den wir kennen mit unserem gewohnten, sozialen Umfeld und unserem Lieblingsbäcker um die Ecke? Oder wie sehr brauchen wir ein „zuhause“, zu dem neue Menschen, neue Orte und neue Bräuche gehören? Wie sehr prägt uns unser Umfeld hinsichtlich materieller Werte, denn in unserer Gesellschaft haben ein Haus, ein Auto, das neueste Smartphone einen enorm hohen Stellenwert. Für uns ist es nicht viel anders. Wir schwanken oft zwischen „Brauchen wir nicht, denn wir haben nichts davon und man kann besseres mit dem Geld anfangen“ und der Anziehungskraft, dem Gefühl von Ansehen und beruflichem und sportlichem Erfolg.

Unser nachhaltiger Lebensentwurf

Wir wollen uns nicht ausgrenzen, gar Einsiedler oder Aussteiger werden,… keine Innovationsverweigerer sein. Nein, wir möchten UNSEREN eigenen Lebensentwurf bzw. eine Strategie für das Beste, das Nachhaltigste für uns selbst.

Um fündig zu werden, muss man sich aber erstmal bewusst machen, was das überhaupt bedeutet.

Unser Ziel ist es, einen Weg zu finden, das Hier und Jetzt bewusster zu leben, das Leben jetzt genießen zu können. Nina sagt immer „Ich will nicht in 10 Jahren zurückschauen und sagen „ach hätte ich doch“ und erst recht nicht, weil wir Menschen, „Gewohnheitstiere“ sind und uns schnell in Gewohnten wohl fühlen.“. Wir wollen nicht jahrelang durchhalten und vorsorgen, in der Hoffnung anschließend das machen zu können, was wir auch hätten bedenkenlos jetzt machen können. Sind es nicht wir selbst, die uns im Weg stehen? Sind es nicht meist übertriebene Ängste und Zweifel, die uns von unserem Glück abhalten? Vielleicht bewahren uns diese Ängste aber auch vor unserem Unglück. Wir möchten auch nicht jahrelang versäumen unsere Zukunft zu gestalten und später im Alter unglücklich sein. Wo ist die Grenze? Wie finden wir die Balance? Um ehrlich zu sein, sind wir selbst sicherheitsliebend, möchten Vorsorge betreiben und möchten unseren gesellschaftlichen Beitrag leisten. Nur bedeutet Vorsorge für uns, nachhaltig und ganzheitlich zu denken. Wer wird heute nicht von mehr als acht Stunden Sitzen geplagt? Und die Wehwehchen unserer Zeit, wie Verspannungen und „Rücken“ sind ja erst der Anfang. Leider ist es auch kaum möglich, soviel Sport zu machen, um das wieder auszugleichen. Wir können heute das Geld sparen, um im Alter die Rückenbehandlungen zu bezahlen oder heute weniger Arbeiten und uns mehr um uns selbst kümmern. Selbstverständlich geht auch beides. Aber für uns gibt es keine Ausreden, kein Aber mehr. Wie oft haben wir selbst gesagt „Das würde ich auch gerne machen / Das hätte ich auch gerne,… aber…“

Alles was uns glücklich macht:

  • Unsere Hobbies, wie Bergwandern, Zeichnen, Musik und Innovationen vorantreiben.
  • Selbstbestimmt leben, sowohl bei unserer Lebensart, unseren Vorstellungen im Beruf sowie im Privaten den eigenen Bedürfnissen selbstreflektiert nachzugehen
  • Seelische und körperliche Gesundheit, durch einen mit Freunden geteilten, aktiven Lebensstil
  • Sich bei Freunden und in der Gesellschaft zu engagieren.

Alles was uns unglücklich macht:

  • Nur nach den bestehenden gesellschaftlichen Anforderungen zu leben und die Erwartungen des Umfeldes zu erfüllen.
  • Freizeit kann man nicht kaufen, aber in Teilzeit arbeiten verschließt berufliche Chance.
  • Eine Entscheidung für die Karriereleiter oder ein Aussteiger-Leben treffen zu müssen.

Somit möchten wir, wie viele andere in der AdvenShare-Community auch, einen nachhaltigen Lebensentwurf finden, der uns ein glückliches und nachhaltiges Leben ermöglicht. Unsere momentanen Ideen für unseren nachhaltigen Lebensentwurf, die aber noch getestet werden wollen, sind:

  • Wir arbeiten beide in Teilzeit zw. 60 % und 80 %.
  • Unsere Freizeit können wir aktiv gestalten.
  • Unser Job erfüllt uns, da wir mit einem tollen Team tolle Themen voranbringen können.
  • Es ist genügend Zeit füreinander, Familie und Freunde und für uns selbst vorhanden.

Joe hat ein wenig davon bereits ausprobiert. Er hat sich 2018 als Innovation and Company Builder selbstständig gemacht und wöchentlich einen Kreativtag eingeplant. An diesem Tag wurde auf keinen Fall gearbeitet und die Zeit erfüllend und ausgleichend bspw. auf einer ausgiebigen Bergtour genutzt. Denn zahlreiche Studien haben sogar belegt, dass Sport und allgemein Freizeit gut für das Gehirn sind und Kreativität und die Leistung bei der Arbeit steigern. Joe merkte schon nach kurzer Zeit, wie sich die Ausgeglichenheit positiv auswirkte und er jeden Morgen motiviert, statt im Tran aufwachte.

Um unseren nachhaltigen Lebensentwurf zu finden, haben wir uns einige Leitfragen überlegt und für uns selbst beantwortet.

Probiere es aus. Hast du den für dich nachhaltigen Lebensentwurf bereits gefunden? Oder bist du auch noch auf der Suche?

Was ist dein Weg zu einem nachhaltigen Lebensentwurf?