Gartner Wand via Grubigstein

Der Gipfel der imposanten Gartner Wand in den Lechtaler Alpen bei Lermoos in Tirol, Österreich stellt den Höhepunkte einer anspruchsvollen alpinen Bergtour dar. Diese Rundtour bietet abenteuerliche Felskraxelei, tolle Gratwege und atemberaubende Weitblicke. Die postkartentauglichen Sicht auf die kompakte Erhebung des Wettersteingebirges und das Gipfelpanorama eines Teils des Hauptalpenkamms motivieren zum Aufstieg und regen auf entspannten Wegabschnitten die Gedanken für weitere Unternehmungen an.

 

Tourdaten

Route (↑929 hm, ↓1646 hm, 12.7 km, 10.5 h)
Grubigalm (1705 m) – Wolfratshauser Hütte (1751 m) – Sommerbergjöchle (2001 m) – Gartner Wand (2377 m) – Ostgipfel (2273 m) – Grubigstein (2233 m) – Grubigsteinhütte (2028 m) – Wolfratshauser Hütte (1751 m) – Talstation Grubigbahn in Lermoos (980 m) 

Alternative Route (↑↓1077 hm)
Mit der Bergbahn bspw. ab Grubigalm ins Tal, statt Abstieg.

Datum
30. August 2015

Charakter
T5 – einsame und anspruchsvolle alpine Bergtour mit drahtseilversicherten und teils ungesicherten, aber wenig exponierten Kletterstellen sowie schöner Gratwanderung.

Tourenbeschreibung

Als Highlight unseres verlängerten Wochenendes in Tirol wollten wir den Gipfel der Gartner Wand von seitens Lermoos erklimmen. Nachdem ich ein Teil der Tour zwei Wochen zuvor alleine gegangen bin, war Nina so begeistert, dass wir eine gemeinsame Tour mit dem selben Ziel planten. Der Aufstieg via Bichlbächle ist mit ca. 1300 hm konditionell zu anspruchsvoll für Nina. Deshalb wollten wir die Rundtour von der Grubigalm beginnen und anschließend von dort auch wieder ins Tal fahren. Erstens, es kommt immer anders und zweitens, als man denkt… – dazu später mehr.

Die 4. Bergfahrt brachte uns mit frei baumelnden Füßen im Sessellift an den Start unserer Tour. Es waren bereits mindestens 26 °C. Zuerst ging es auf einer breiten Schotterpiste fast bis zur Wolfratshauser Hütte – ideal zum Warmlaufen. Nach der Hütte führte ein schmaler Weg entlang der Gartner Wand, der überflüssigerweise mit einem neuen Polyesterseil entschärft war. Das erste Mal hörten wir das Knirschen und Rieseln des kantigen Schiefergerölls unter unseren Sohlen und wir konnten die markanten Umrisse der Felswand bestaunen. Diese Umrisse (weiße Linie im Bild) markieren zugleich unseren Weg. Nina fieberte schon dem weiteren Aufstieg zur ersten Kletterstelle entgegen. Nun mussten wir aber erstmal in engen Serpentinen 200 hm absteigen. Währenddessen erblickten wir eine ganze Kuhherde, die unglücklicherweise mit ihrem sehr jungen Nachwuchs auf unserer Aufstiegsroute flanierte. Sofort suchten meine Augen Ausweichmöglichkeiten – Nina wollte lieber durch. Da wir zuvor an einem Hinweinsschild mit der Aufschrift „Kühe sind Wildtiere und beschützen ihre Kälber – Abstand halten und zur Not Hund von der Leine lassen.“ vorbeikamen und vor nicht all zu langer Zeit eine Wanderin durch einen Kuhangriff tödlich verungglückte, brauchte ich nicht viel Überzeugungsarbeit zu leisten. Die einzige Ausweichmöglichkeit führte einen steilen Grashang hinauf und raubte mit verdeckten Matschlöchern und aufgeschreckten Bergkröten vor allem Nina essentielle Kraftreserven und Motivation. Die Motivation kam später zurück, doch die dreiviertel Stunde Umweg merkten wir am Ende deutlich.

 

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Nach Umgehung der Herde folgten noch einige schweißtreibende Höhenmeter – schweißtreibend, da es mittlerweile bestimmt 36 °C waren und weder Schatten noch Wind für Abkühlung sorgten! Knapp oberhalb des Sommerbergjöchles fand ich das einzig schattige Plätzchen unter einem Felsvorsprung, das sich perfekt für die Mittagspause anbot. Mit Ausblick richtung deutsche Grenze zu unserer Linken, dem Wettersteingebirge zu unserer Rechten und dem Grashang der Bleispitze direkt vor uns, genossen wir unser wohlverdientes Vesper. Auf der Zugspitze funkelte die Bergstation, die täglich von tausenden Menschen besucht wird. Unserorts erfreuten wir uns umso mehr an der romantischen Stille an diesem Sonntag.

 

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Gestärkt und frohen Mutes kraxeln wir auf teils losem Kleinschutt zwischen großen Blöcken. Erste Tiefblicke imponieren und mahnen zur Vorsicht. Doch die ersten der 300 noch zu bewältigenden Höhenmeter sind schnell hinter uns gebracht. Nina, das erste Mal in solch luftiger Höhe auf allen Vieren unterwegs, findet noch nichts Schwieriges dabei. Am Schild „Nur für Geübte! Alpine Erfahnung und absolute Trittsicherheit erforderlich. Vorsicht Blitzgefahr.“ beginnt ein langes Stahlseil, welches sich ohne sichtbares Ende zwischen den Felsen emporschlängelt.

 

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Hier hat das Bergwandern wirklich ein Ende; es beginnt das Kraxeln und Klettern. Mit etwas Konzentration und vernünftigem Respekt lässt sich der weitere Abschnitt für Geübte jedoch ohne Klettersteig-Equipment bewältigen. Die Steinschlaggefahr ist auch sehr gering, selbst vorauslaufende oder entgegenkommende Personen lassen unvorsichtig losgetretende Steine eher seitlich hinabdonnern. Ein riesen Vorteil an der Bewegung entlang eines Grats. Die Seile sind neu und spätere mit einer Gummiummantelung versehen, sodass Handschuhe höchstens die Kanten des Felses angehemer greifen lassen. Zwei entgegenkommende Wanderer bestätigten unseren Eindruck, dass wir diese Tour in der richtigen Richtung liefen. Es macht doch deutlich mehr Spaß den Fels emporzuklettern, als sich mühsam hinunterzustemmen. Es wechseln sich nun kurze und längere versicherte Aufschwünge mit unversicherten Kletterstellen und einigen ebenen Wegstücken ab. Der ideale Mix aus Anstrengung und Verschaufphasen sowie Konzentration am Fels und Weitblickmöglichkeiten. Bei fast jedem der aufrecht gehbaren Wege kann zur Linken der senkrechte Abfall der Gartner Wand bestaunt werden. An ein paar wenigen Stellen ist aber doch Vorsicht geboten, da man leicht auf dem losen Untergrund ausrutschen kann. Es ist zwar nie sehr ausgesetzt, doch die seitlichen Hänge sind steil genug für eine lebensgefährliche Rutschpartie.

 

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Anders als beim reinen Wandern in steilerem Gelände, gewinnen wir schnell an Höhe. Den Umweg durch die Kuhherde haben wir entgültig vergessen und fiebern jeder weiteren Kraxelstelle entgegen. An einer Stelle hängt das Drahtseil etwas durch, sodass wir uns mit der einen Hand am Seil festhalten und mit der anderen an den Fels ziehen müssen. Man bekommt das Gefühl eines kurzen überhängenden Felses. Ein Stückchen weiter endet das Stahlseil circa einen Meter zu früh, wie wir finden. Es befindet sich sogar noch ein weiterer Stahlhaken am Fels, jedoch wurde das Seil nicht mehr bis hierher gespannt, sodass bei dem losen Geröll wieder höhere Konzentration gefragt ist. An der Sicherung angekommen, verleitet der Fels zum Weiterklettern. Mit etwas Umsicht erkennen wir glücklicherweise, dass der weitere Weg stattdessen etwas ausgesetzt um den Fels verläuft. Am Ende des nächsten Seilabschnitts zeigt sich, warum Rücksicht und Mitdenken eines Jeden Begleiter sein sollte. Uns kam eine Frau entgegen, die auf deutliche Nachfrage beteurte zu warten, bis wir am Ende des Seil angekommen sind. Da an den versicherten Abschnitten kein Ausweichen möglich ist, ging Nina voraus. Doch die Frau stand nicht am Ende, sondern war bereits 1,5 m in den versicherten Abschnitt abgestiegen. Sie ließ das Seil los und trat unvorsichtig einen Schritt zur Seite. Sofort rieselten Steine eine Rinne entlang und donnerten die Wand hinunter.
 

Die Frau griff wieder nach dem Seil und trat an die Wand. Es war also kein Vorbeikommen. Statt ein paar Schritte zurück zu gehen, wollte sie sich irgendwie an Nina vorbeiquetschen. Als auch noch ihr Handy anfing zu klingeln, hastete sie zurück an eine Stelle, an der wir prima aneinander hätten vorbeigehen können. So entsteht übler Steinschlag und tolle Touren werden vom Ärger über Ignoranz begleitet. Hier hätte der Steinschlag höchstens die ungefähr 25 Gämse auf dem Gröll am Fuß der Wand treffen können, da keine anderen Wege an der Wand entlangführen. Dennoch kann und sollte man solche Dinge vermeiden. Jetzt waren wir aber vorbei und konnten bereits die dem Gipfel vorgelagerte Felsspitze sehen. Wieder flog unser ständiger Tourenbegleiter und die bisher immer bewahrheitete Lebensweisheit aus Schweden über die Lippen: „Oben ist nicht oben!“ Oft sieht es so aus, als würde man den Punkt sehen, an dem es nicht höher geht – es geht aber immer höher.

 

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Je höher wir steigen, desto klarer wird der bisher zurückgelegte Grat sichtbar. Aufgrund der großen Höhenunterschiede ist der Weg im Fels jedoch nicht zu erkennen. Wir sind mittlerweile ungefähr auf der Höhe des Gipfels der Bleispitze (2225 m). Es zeigt sich die ganze Pracht des Berges, der auch von Lermoos oder über Bichlbach erreichbar ist. Die meisten Leute wählen eine Route von seiten Lermoos, da hier einige Höhenmeter mit der Bergbahn eingespart werden können. Die deutlich ruhigere und mit Sicherheit schönere Tour auf die Bleispitze führt aber von Bichlbächle den steilen Grashang hoch und auf einem Grat weiter. Zur Rechten liegt dann ein wildromatischer Grashang, während zur linken tiefe Talblicke möglich sind. Während des gesamten Wegs ist die eindrucksvolle Gartner Wand zu sehen. Nach Regen oder bei starker Feuchtigkeit am Boden ist von diese Tour wärmstens abzuraten. Konditionell sehr starke Wanderer können dies bei trockenem Wetter auch als Aufstiegsroute verwenden, dann wieder bis zum Sommerbergjöchle absteigen und die Rundtour über die Gartner Wand, die Alpschrofen, den Westgipfel und das Bichlbächler Jöchle zurück nach Bichlbächle vollenden.

 

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Nun sind es noch circa 150 hm bis zum Gipfel der Gartner Wand. Unsere Hände greifen routiniert nach den Felskanten und die Füße werden zügig aber mit Bedacht gesetzt. Immernoch treffen wir auf losen Untergrund und Felsbrocken die sich aus der Wand herausnehmen lassen. Jeder Griff sollte getestet werden. Das Gelände ist meist nicht so steil, dass ein herauslösender Griff direkt zum Abstürz führen würde, doch steht man meist darunter und kann nicht unbedingt zur Seite hechten. Alles in allem ist es aber ein gut einschätzbarer Fels. Was locker ist, merkt man und der Rest sitzt fest. So können wir uns weiter der Kraxelei erfreuen und stetig steigen.

 

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Mittlerweile sind auf der Bleispitze keine Leute mehr zu sehen. Da die Bleispitze deutlich höher frequentiert ist als die Gartner Wand und die Route über den Grat der Gartner Wand eine größere Abstiegsdauer aufweist, wird uns wohl niemand mehr entgegenkommen. Gedanken an eine ungestörte Rast mit toller Aussicht kommen auf. Ab und an bleiben wir stehen, drehen uns talwärts und staunen über die grandiose Aussicht. Beim Blick links vorbei an der Bleispitze sieht man die Kohlbergspitze neben dem kleinen Ort Heiterwang, an dessen See, dem Heiterwanger See ein halbwegs günstiger Campingplatz mit kleiner Zeltwiese liegt. Hier leuten einen die Kuhglocken in den Schlaf. Noch ein Stück weiter links ist der Tauern zu sehen. Er bietet wie die Gartner Wand eine tolle abwechslungsreiche Rundtour (Tourenbericht: Tauern via Plansee) mit vereinzelten Stellen im T4 Berreich. Konditionell starke Tourengeher können den etwas häufiger begangenen Weg vom Wanderparkplatz in der Nähe der Stuibenfälle an der Straße zwischen Breitenwang und Am Plansee zum Zunterkopf hinaufgehen. Von dort führt ein schwach erkennbarer Pfad weiter. So gelangt man über teils exponierte Abschnitte auf den Gipfel des Tauern und über den Schrofennas mit wahnsinnigem Blick auf den Plansee hinunter. Bei heißem Wetter empfiehlt sich umbedingt eine Abkühlung bei einer kleinen Schwimmeinheit im glasklaren Wasser. Die Runde kann schließlich gemütlich entlang des Sees vollendet werden.

 

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Wer früh zurück ist, oder noch einen halben Tag dranhängt, sollte sich umbedingt die Stuibenfälle ansehen. Dort können sogar Canyoning Touren gebucht werden. Mindestens sollte man aber die Badesachen mitnehmen, um die zahlreichen Becken als Wellnessoase zu testen. Schluchtaufwärts befindet sich ein breites Flussbett, welches in alter Wildwestmanier zum Verweilen einlädt.
 
 
Es geht weiter empor, bis hinauf zum vorverlagerten ersten Gipfelkreuz. An dieser Stelle gabelt sich der Weg. Rechts geht es über die Alpschrofen zum Bichlbächler Jöchle. Diese Variante sollte auch nur von erfahrenen Bergwanderern begangen werden, da die Schrofen recht steil sind, wenig Griffe bieten und die Seilsicherungen, wie ich aus eigener Erfahrung berichten kann, abgebaut sind. Wir biegen nach Links ab, möchten das kurze Stück im nun breiten Gelänge zum Hauptgipfel zurücklegen und dort pausieren. Schnell sind wir am höchsten Punkt der Gartner Wand, setzen uns auf einen Fels und staunen nicht schlecht über die wirklich atemberaubende Aussicht. Am Horizont lassen sich Gipfel des Hauptalpenkamms erahnen. Aber schon die nahen teils bizarr anmutenden Gipfel bilden ein tolles Panorama. Wir stärken uns mit kleinen Snacks und Wasser. Die Sonne brennt ununterbrochen.

 

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Durch die starken Temperaturunterschiede zwischen der sonnigen Seite der Gartner Wand und dem schattigen Abgrund bilden sich kleine Windhosen, deren Anblick wir minutenlang genießen. Lose Grashalme und Blumen werden mehrere Meter in den Himmel gesogen und verschwinden. Zum Glück ist dies eine milde Wettererscheinung. Nicht auszudenken, sollte sich eine stärkere Windhose ausbilden. Hier oben wären wir ihr fast schutzlos ausgeliefert. Statt uns solchen Gedanken hinzugeben, genießen wir lieber den An- und Ausblick. Der Eintrag ins Gipfelbuch ist tradionell Pflicht, dass Suchmannschaften im Fall der Fälle den Weg nachvollziehen können. Wir genießen noch ein Weilchen die Ruhe. Schließlich brechen wir doch in Richtung Grubigstein auf; die Zeit mahnt zur Eile. Wir möchten eine der letzten Talfahrten erwischen. So schnappen wir uns die Trekkingstöcke, da es von nun an nur noch am Grat entlang und bergab geht. Zügig, fast leichtfüßig verglichen mit der Kraxelei, kommen wir auf dem schmalen Pfad voran. Eine weitere Windhose gesellt sich zu uns. Immer mal wieder eröffnen sich zu unserer Linken phantastische Tiefblicke, zu unserer Rechten verlaufen steile und trotzdem sanft anmutende Grasflanken. In direkter Luftlinie mit dem Grubigstein liegt die Zugspitze, das Massiv scheint zu Greifen nah.

 
 
 
 

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Auf Höhe des Ostgipfels der Gartner Wand lässt der Blindsee im Tal erneut die Erinnerung an die tolle Tour auf den Tauern mit anschließender Abkühlung im Plansee aufkommen. Touren, die an einem See enden, sind im Sommer unsere Favoriten. Diesmal werden wir nicht in den Genuss kommen. Unsere schweifenden Gedanken werden jäh in die Realität zurückgeholt, als wir an eine mit einem Drahtseil versicherten Stelle ankommen. Glücklicherweise reicht eine Hand zu festhalten, sodass wir die Stöcke nicht wieder an die Rucksäcke schnallen müssen. Dennoch frisst diese Stelle wertvolle Zeit. Wir legen noch einen Zahn zu, doch folgt kurz darauf erneut ein versicherter Abschnitt. Diesmal müssen wir die Stöcke an dem Rucksack befestigen, um beide Hände zum Kraxeln frei zu haben. Das Spiel wiederholt sich noch ein paar mal, sodass wir uns noch mehr beeilen. Kurz vor 17 Uhr stehen wir auf dem Grubigsteingipfel. Die letzte Fahrt ins Tal ist für 17 Uhr ausgeschrieben gewesen. 200 hm, wenn auch bergab in ein paar Minuten sind nicht möglich. Trotzdem geben wir die Hoffnung nicht auf und eilen weiter. Vielleicht gibt es ja noch eine weitere Fahrt, oder meine Uhr geht etwas falsch. Auch um 17 Uhr sehen wir noch Gondeln fahren.

 

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Es ist dann aber doch ca. 15 min nach 17 Uhr, als wir an der Bergstation Grubigsteinhütte ankommen. Ein Mann kommt uns entgegen und meint, es würde keine Bahn mehr fahren und wir müssten wohl absteigen. Er empfielt den E-Jäger-Steig, da der Fahrtweg viel länger dauern würde. Wir ärgern uns erst tierisch, da nun knapp 1000 hm hinzukommen. Wir nehmen es dann aber doch mit Humor, setzten uns an den Weg und sammeln erstmal wieder Kräfte, da der Gratsprint doch angestrengt hat. Zugleich weicht dem Ärger auch eine gewisse Gleichgültigkeit. Erstmal etwas essen, trinken und bei den letzten Sonnenstrahlen im Nacken, genießen wir die Aussicht ins 1000 m tiefergelegene Tal.

 

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Nach der Stärkung traten wir frohen Mutes den ungeplant langen Abstieg an. Zunächst folgten wir dem schmalen Pfad bis zur Wolfratshauser Hütte, andem der E-Jäger-Steig in den zunächst lichten Wald verlief. Da der Wald immer dichter wurde und die Sonne langsam hinter den Bergen verschwand, waren wir froh nach ca. 3 h am Parkplatz der Talstation in Lermoos anzukommen.

Trotz der zusätzlichen 1000 hm im Abstieg und der Kuhherdenumgehung war es eine sehr empfehlenswerte abwechslungsreiche Tour. Wir werden weiterhin auf der Suche nach charakterlich ähnlichen Touren bleiben und dann selbstverständlich unser Abenteuer teilen.

 

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